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Nump: Reflections (Review)
Artist: | Nump |
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Album: | Reflections |
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Medium: | CD | |
Stil: | Moderner Rock / Metal |
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Label: | Eigenvertrieb/oomoxx | |
Spieldauer: | 55:59 | |
Erschienen: | 26.05.2008 | |
Website: | [Link] |
Dass Konsensrock nicht plump klingen muss und trotz schneller Einfindungsmöglichkeiten auch auf lange Sicht nicht schal wird - das beweisen die Neukommer von NUMP mit ihrem im schmucken Digipack ausgelieferten Album. Wenn man Nickelback oder Creed als Referenz heranzieht, stapelt man tief, weil das - wenn überhaupt - nur einen Bruchteil des Klangkosmos der Gruppe ausmacht.
Sicherlich zehren auch NUMP von pathetischen Refrains und gelungenem (okay, vorhersehbarem) Spiel mit der Dynamik zwischen Lautem und leisen Tönen, harschen Gitarren und soften Melodiefragmenten. Arrangementtechnisch liegen die Musiker allerdings im immergrünen Bereich, was bedeutet, dass sie geradezu perfekt die Kurve vom allzu geradlinigen Formatsong hin zu ausschweifenden Strukturen kriegen, wenn es mal langweilig werden könnte. Zudem sind Fronter Christian trotz warmer Stimme Krögersche oder Stappsche Narzismen fremd; er beschränkt sich in seinen ausladenden Gesten auf große Hooklines und lässt den Spiegel an der Wand hängen. Dieser reflektiert dann etwa in “Inside” moderne Marillion oder die Hallfahnen von U2. “So Rough” spricht titelgemäß die zweite stützende Komponente des NUMP-Sounds an: tiefgelegte Riffs vom Fettesten, die ob ihrer Qualität und Einbettung in anspruchsvollere Kompositionsmuster nicht nach Nu-Metal-Brei schmecken. “Depressions” frühstückt das Balladenbüffet ab, aber nur als Zwischenmahlzeit: “Fuck Perfection” ist dann als Aussage zwar ein Lippenbekenntnis, weil die Band sehr auf ein rundes Gesamtbild bedacht ist, musikalisch hingegen der drückende Vorausschauer auf die zweite Albumhälfte, die der ersten hinsichtlich Variation kaum nachsteht.
Natürlich gerät so jeder Song zu einem Kategoriestück: Schmachtendes, Schwelger, Pöbelndes und Träumer - Allerdings: NUMP erreichen internationales Niveau und sollten jeden begeistern, der vordergründig leicht zugänglichen Rock mag, dessen Tiefenwirkung aber beträchtlicher ist als die der großen Namen - quasi als Mischung von Anspruch und Massenkompatibilität.
FAZIT: Disturbed, Neo-Grunge, ein Schuss Prog… das alles bieten NUMP und klingen dabei nicht nach Teutonen, die den Ami rauskehren möchten. “Reflection” spiegelt das alles wieder und tönt dabei ebenso wortgetreu reflektiert, wie es auf einen mehrheitlich bestehenden Musikgeschmack abzielt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bridge To Light
- Inside
- Interlude
- So Rough
- Depressions
- Fuck Perfection
- Insomnia
- Kiss By A Muse
- Who Are You?
- Judgement Day
- Hope
- Pitying Space
- Bass - Kai Liczeswski
- Gesang - Christian Seynstahl
- Gitarre - Sebastian Goess, Thorsten Geschwandtner
- Keys - Christian Seynstahl
- Schlagzeug - Jochen Waigandt
- Reflections (2008) - 11/15 Punkten
- Eruption (2012) - 11/15 Punkten
- Sun Is Cycling (2017) - 11/15 Punkten
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